Justus Beutelsperger ist ohne Zweifel der wichtigste Mann weit und breit. Als Gruppenleiter der Pfadfindergruppe Schleimstätten kommt ihm auch eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung des anstehenden großen Sommerlagers zu. Dass oftmals etwas nicht wegen sondern trotz ihm klappt, sagen ihm seine treuen Gefährten glücklicherweise selten, denn das würde seinem Ego nicht gut bekommen.
Gunther Sambauer ist mittlerweile vom eingefleischten Junggesellen zum fürsorglichen Familienvater geworden. Das bedeutet für seine Freunde am Stammtisch, dass sie ihren Kumpanen nur mehr wenig zu Gesicht bekommen. Sehr zur Freude von Frau und Kind. Trotzdem ist er einem gepflegten Scherz (möglichst deftig) niemals abgeneigt, und hält auch mit seiner Meinung (ebenfalls meist deftig) niemals hinter dem Berg.
Ferdinand Unterburger, von seinen Freunden Ferry genannt, wird als Tischler auch weit über die Grenzen Sechsschimmelhausens für seine handwerklichen Fähigkeiten geschätzt. Und das ist auch gut so, denn Ferrys Heimatort ist doch ein sehr überschaubarer, in dem es nicht immer etwas zu tun gibt (zumindest gegen Bezahlung). Wie die meisten Sechsschimmelhausener hilft Ferry natürlich bei der Vorbereitung und der Durchführung des Pfadfinderlagers mit.
Bruno Bunsenbrenner - Ob Schlögel vom Schwein, ob Hüferscherzel vom Rind, beim Schlächter von Sechsschimmelhausen kommen die besten Teile unter das Messer. Dafür wird er von weiten Teilen der Bevölkerung geliebt. Seinen Jugendfreund, den Vizeamtsrat Buckelbauer, freut obendrein, dass Bruno alle Hygienevorschriften problemlos erfüllt. Die Tiere können sich geradezu glücklich schätzen, bei ihm zum Schnitzel zu werden. Seinem ehemaligen Lehrling Kathi trauert Bruno ziemlich nach, da Kathis Nachfolger Heinzi nicht dessen Qualität erreicht.
Kathi hat es nicht leicht, schon allein seines Namens wegen. Sein ganzer Vorname ist aber auch nicht besser. Aber das allein ist es noch lange nicht. Dabei hat Kathi viele Vorzüge. Er ist sehr sorgfältig, loyal und gewissenhaft. Das Problem ist aber, dass er sich nicht immer so genau entscheiden kann, wem gegenüber er loyal sein soll. Seinem Lehrmeister Bruno Bunsenbrenner, dem Schlächter von Sechsschimmelhausen? Dem Vizeamtsrat Buckelbauer, der für ihn gleichsam eine Vaterfigur darstellt? Seiner Freundin Walpurga? Und was, wenn sich deren Meinungen und Erwartungen an ihn genau widersprechen?
Als Ventil für seine zeitweilige innere Zerrissenheit widmet sich Kathi gerne der Prosa und dem Großvieh...
Man darf Herrn Bürgermeister Shulicker nicht unrecht tun: Er kümmert sich sehr um "seine" Bürgerinnen und Bürger. Wer kann es ihm da verdenken, wenn er den einen oder anderen Vorteil, den seine Position mit sich bringt, auch genießt? Man wird doch wohl gleichzeitig Bürgermeister und Hedonist sein dürfen, oder? Eben! Und er hat ja auch gar nichts dagegen, wenn es auch anderen gut geht. So lange sie ihre Arbeit erledigen und eine Ruhe geben, zumindest. Schwer genug hat er es ja sowieso, im Spannungsfeld zwischen den Wünschen konservativerer Mitbürger und seinen eigenen zukunftsorientierten Plänen die Balance zu bewahren.
Vizeamtsrat Buckelbauer ist er der einzige echte Beamte Sechsschimmelhausens und als solcher für die zahlreichen Agenden der Gemeindeverwaltung zuständig. Seine Herzensangelegenheit ist jedoch die Lebensmittelbehörde, deren Leitung er innehat. Er ist stolz darauf, dass unter seiner Ägide keinem gefaulten Ei und keinem schimmligen Käse die Chance gegeben wird, in die Mägen der Bürgerinnen und Bürger seines geliebten Heimatortes zu gelangen. Durch seine konsequente Art, an das Gute - und Genfreie - im Menschen zu glauben, gerät er manchmal in Konflikt mit seinem Chef Wilhelm Shulicker, dem Bürgermeister von Sechsschimmelhausen.
